Cult of Antiquity: How Christian Habits Shaped Humanism
Projektbearbeiterin: Dr. Hester Schadee
Das Forschungsprojekt Cult of Antiquity: How Christian Habits Shaped Humanism zielt auf ein neues Verständnis des Humanismus. Hester Schadee untersucht die mittelalterlich-christliche Prägung der Wahrnehmungs- und Repräsentationspraktiken einer Bewegung, die sich gerade durch ihr Verhältnis zur Antike definiert. Dabei betrachtet sie das Christentum weniger als Theologie, sondern als eine Weltsicht, deren kultische, soziale und intellektuelle Praktiken auch über den Bereich der Religion hinaus ihren Einfluss geltend gemacht haben. Sie versucht damit eine Erklärung bestimmter Besonderheiten im Verhältnis der italienischen Humanisten des Trecento und des Quattrocento zur Antike, die ohne diesen Kontext kaum angemessen zu verstehen sind. Damit verweist Schadees Projekt auf ein offenbares Paradox der Renaissance, die für gewöhnlich den Anbruch der Moderne und eines säkularen Zeitalters markiert und dabei doch zutiefst mittelalterlichen und christlichen Wurzeln verhaftet bleibt.